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Meine erste Kurzgeschichte

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Shopville Hauptbahnhof Zürich

SO BIN ICH MANCHMAL. Ich glaube zu wissen, was für andere das Beste ist. Oder wie sie handeln, was sie wählen und was machen sollten. Darum werde ich werde zum Beispiel stigelisinnig, wenn Leute an der Kasse ihr Münz aus dem Portemonnaie zusammenklauben oder, noch schlimmer, zuerst ihr Portemonnaie suchen müssen.

 

Es war Montagabend. Zeit: 17:45 Uhr. Handlungsort: Coop Pronto im Hauptbahnhof, Shop Ville. Szene: Eilige, gestresste und ungeduldige Menschen, die in No-Time ihren Fastfood einkaufen wollten. Überall emsiges Hin und Her, Schubsen und Stossen, «Axgüsi» und «Entschuldigung». Und mittendrin, eine alte, bestimmt achtzigjährige Frau. Hat sie sich verirrt? Mit ihrem unbeholfenen, langsamen Verhalten passt sie überhaupt nicht ins Schema von Coop Pronto-Kunden.

 

Sie stand vor der Kühlvitrine, aber vor allem stand sie allen im Weg. Am Arm den Einkaufskorb mit einem halben Liter Milch. Sonst nichts. Aber sie umklammerte den Korb, als läge ihr ganzes Vermögen drin. Eigentlich bedauernswert, dass sich diese Frau für ihren Einkauf diesen Express-Shop ausgewählt hat. Ende der Szene.

 

Ich musste nachher ziemlich sprinten, um die 17:58 Uhr-Sihltalbahn noch zu erwischen. Kaum abgefahren, drängte es mich auf der Fahrt nach Adliswil, diese Szene in mein iPad einzutippen. Ein Wort ergab das andere. Ich habe die Situation aufgenommen und die Szene zu Ende phantasiert. Das war der Anfang meiner Kurzgeschichten. Und viele andere folgten und folgten. Es wurde mein tägliches Ritual auf der Fahrt zur Arbeit, irgend eine Person ins Visier zu nehmen und ihren Alltag in meinen Gedanken zu leben. Einige sind in meinem Kurzgeschichtenbuch festgehalten. Was mit dieser Frau passiert ist? Click hier!

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